Inobhutnahme Jugendamt

Inobhutnahme Jugendamt: Nie zum Wohl des Kindes?

Inobhutnahme Jugendamt: Nie zum Wohl des Kindes?
Das Kindeswohl ist zu schützen. Um jeden Preis!? Zunächst mag man davon ausgehen, dass bei einer Inobhutnahme Jugendamt und Familiengericht richtig handeln. Lieber ein Kind zu viel aus der Familie herausgeholt, als abermals ein Kind zu riskieren, über dessen Tod wir in den Medien erfahren. So wäre auch unsere Denkweise gewesen, wären da nicht die vielen Missstände, die seit Jahren, gar Jahrzehnten im Zusammenhang mit der Deutschen Jugendhilfe zu beklagen sind.

Kindeswohl vs. Ungerechtfertigte Inobhutnahme

Es kommen kapitale Zweifel auf und die Frage, ob die deutsche Jugendhilfe überhaupt dem Kindeswohl dient, muss zwingend aufgeworfen werden. Dies bestätigen einmal mehr  Jugendamtsskandale wie jüngst in der Stadt Gelsenkirchen (Nordrhein-Westfalen), die medial verfolgt werden können und das Misstrauen gegen die Institution Jugendamt begründen.

Erziehung ist ein Grundrecht

Wenn bei einer Inobhutnahme Jugendamt, Sachverständiger und Familiengericht die Herausnahme eines Kindes aus seiner Familie beschließen, sollte dies einzig und allein dem Kindeswohl geschuldet sein. Zuvor muss das Jugendamt mildere Maßnahmen anwenden, um die Zelle Familie zu erhalten. So will es der Gesetzgeber. Das Recht auf Erziehung der eigenen Kinder ist ein Grundrecht. Beschneidungen dieses Rechts dürfen nur vorgenommen werden, wenn anders Abhilfe nicht geschaffen werden kann, um das Kindeswohl aufrechtzuerhalten bzw. wiederherzustellen.

Gelsenkirchen – noch nicht einmal die Spitze des Eisbergs

U. a. der Gelsenkirchener Jugendamtsskandal lassen Zweifel am Jugendhilfesystem aufkommen. Geht es in der Familienhilfe mit rechten Dingen zu oder geht es bei einer Inobhutnahme Jugendamt und anderen Institutionen wirklich nur darum, sich die Taschen vollzustopfen und den eigenen Arbeitsplatz zu sichern?

Im Vorgang hatten wir bereits in folgenden Beiträgen berichtet:

Bisher bekannte Beteiligte & Verantwortliche, andere Nutznießer

Eine beachtliche Liste lässt sich inzwischen aufzählen – und das in NUR EINEM EINZIGEN Fall. In NUR EINER EINZIGEN Stadt. Auf Vollständigkeit leider nicht nachprüfbar. Wie viele Kinder alleine in diesem hier betroffen sind, ist nicht nachvollziehbar. Wie viele Familien zerstört wurden, damit sich Damen und Herren die Taschen vollstopfen können, ebenfalls nicht.

  • Jugendamt Dorsten
  • Amtsleiter Dietmar Gayk, Jugendamt Dorsten
  • 64-jähriger 70-jähriger ungarischer „Individualpädagoge“ (autodidaktische Ausbildung)
  • Kinderheim in Ungarn (Pécs)
  • LIFE Jugendhilfe GmbH, Bochum
  • eine private Onlineschule, Tochterfirma LIFE GmbH
  • Gert Lichtenberger, Geschäftsführer LIFE GmbH und ehemals Stadtbezirksvorsitzender Bochum-Süd, SPD
  • Neustart kft GmbH
  • Alfons Wissmann, Leiter Jugendamt Gelsenkirchen, Gründer Neustart GmbH
  • Frau Wissmann
  • Thomas Frings, stellvertretender Jugendamtsleiter, Gründer Neustart GmbH
  • Golda und Partner Reithof GmbH, noch eine Firma gegründet von Alfons Wissmann
  • Tibor Gonda, Reiterhof Tekeres
  • Klaus Brings (Jugendamt, Teamleiter Entgeltvereinbarungen/Wirtschaftliche Jugendhilfe)
  • St. Josef Heim, St. Augustinus Heime GmbH Gelsenkirchen
  • Peter Weinberg, St. Augustinus Geschäftsführer
  • Anja G., Heimleiterin
  • Dirk Hausberg (Ex-Mitarbeiter St. Josef Kinderheim)
  • Manfred Beck, Stadtdirektor Gelsenkirchen
  • Gelsenkirchener Bürgermeister Baranowski
  • Wirtschaftsprüfunternehmen Deloitte GmbH
  • Deutscher Kinderschutzbund DKSB
  • Veronika Liebenow, ehemals Deutscher Kinderschutzbund
  • Hans-Jürgen Meißner, Vorgänger Vizechef Frings* JA Gelsenkirchen
  • Agnes Stappert, Jugendamtsleiterin Stadt Gladbeck
  • sowie diverse Vormünder, Richter, Gutachter, ASD´ler, usw.
  • diverse Ehefrauen, Brüder der Heimbetreiber, denen man die Inhaberschaft überschrieben hat usw.
  • unbekannte Zahl an Kindern aus Gelsenkirchen, Herne, Bochum…

Einschätzungen nach fehlen hier noch diverse weitere Städte wie beispielsweise durch das Jugendamt Essen, aus denen das Heim mit Kindern beliefert worden sein könnte.

Angemerkt werden muss auch: Oben erwähnte sind lediglich Hauptverantwortliche. Mittäter wie kleine Angestellte und Fachkräfte, die ebenfalls in Kindesentzugsfällen dem Verbund gegen die Familie angehören, fehlen und sind mindestens um diese zu ergänzen:

  • Heimpersonal
  • Lehrer/innen
  • Kindergärtnerinnen
  • zahlreiche Mitarbeiter des vom Deutschen Kinderschutzbund, DKSB
  • fallbetraute ASD´ler
  • Richter
  • Gutachter
  • Verfahrenspfleger
  • usw.

werden gar nicht erst zur Sache angehört und müssen sich weder vor Gericht noch vor der Gesellschaft rechtfertigen.

Klar ist auch: Es müssen viele, sehr viele Kinder inobhutgenommen werden, um die Arbeitsplätze so vieler Personen sicherzustellen. Bezahlt vom sauerverdienten Geld aller Steuerzahler.

Der Fall zieht Kreise – doch nicht weit genug

Der Gelsenkirchener Jugendamtsskandal zieht weite Kreise. Jugendamtsleiter Alfons Wissmann und dessen Stellvertreter Thomas Frings haben in Ungarn ein Kinderheim gegründet und dieses mit inobhutgenommenen Kindern gefüllt. So die zusammenfassende Kurzform der Beschreibung des Jugendhilfe-Skandals. Ein Skandal, der noch längst nicht in seiner gesamten Tragweite medial ermessen wurde. Der jedoch beispielhaft dafür steht, dass die Jugendhilfe alles andere als dem Kindeswohl geschuldet ist.

Der Skandal. Untersuchungsausschuss. Salami-Taktik. Als Beamte ein Nebengewerbe mit derartigen Verstrickungen bei Jugendamtsleiter Alfons Wissmann nesst dessen Stellvertreter Thomas Frings. Hier kollidieren Interessen. Finanzieller Art. Darf ein Amtsleiter des Jugendamts selbst ein Kinderheim eröffnen? Um sich – neben seinem Beamtengehalt – zusätzlich die Taschen vollzustopfen, weil er in der Machtposition sitzt und das kann?

Indes hat das Jugendamt der Stadt Bochum erklärt, man wolle dennoch an der Zusammenarbeit mit Life Jugendhilfe GmbH festhalten. Der nächste Skandal ist also schon offenkundig.

Inobhutnahme Jugendamt: Werden Kinder bewusst geklaut?

Unserer Ansicht nach ist dieser Faden noch nicht zu Ende gesponnen. Die wirtschaftlichen Verstrickungen zweier Beamter Aufzudecken, ist das Eine. Was fehlt ist die Antwort auf diese Frage:

„Wurden Kinder gezielt und nur deshalb inobhutgenommen, damit man überhaupt die Heimplätze der beiden Beamten befüllen kann?“

Betroffene Eltern klagen nach einer Inobhutnahme Jugendamt, Familiengericht und Gutachter des Kinderklau´s an.

Offensichtlich ist die Jugendhilfe eine Organisation, die Öffentlichkeit nicht begrüßt. So der Duktus der Fachtagung Jugendhilfe:

„Wie sieht „unser“ Umgang mit dem öffentlichen und politischen Rechtfertigungsdruck aus? Als Johannes Horn, Leiter des Jugendamtes Düsseldorf, im Vorfeld der Tagung dazu seine Amtskolleg/innen nach Beispielfällen befragte, kam häufig die Frage auf:

Muss es denn unbedingt ein Fall von uns sein?

Der Umgang mit dem Rechtfertigungsdruck ist nicht einfach für die öffentliche Jugendhilfe. Medien zeigen oft deutlich auf, dass Jugendämter ihrer Meinung nach die schwierigen Kinder und Jugendlichen nicht „im Griff“ haben und tragen damit zur öffentlichen Meinungsbildung bei. „Die sind doch in der Jugendhilfe, warum passiert da nichts?“ Die Ehre der fachlichen Kompetenz wird „angekratzt“. Umso wichtiger ist es aber, nicht müde zu werden, die richtigen Antworten zu finden. Es sei nur scheinbar eine unlösbare Aufgabe.“

(Quelle: https://www.fachtagungen-jugendhilfe.de/tagungsberichte/detail/22650)

Worte, die man sich auf der Zunge zergehen lassen sollte.

Fadenscheinige Gründe für Inobhutnahmen?

Kinderklau – ein Begriff, der bei Weitem nicht so seriös klingen mag wie

  • Familienrecht
  • Jugendhilfe
  • Kindeswohl
  • Kinderschutz

Konkreter bezeichnend und weitaus weniger emotional wäre es, die Wegnahme des Kindes als ungerechtfertigter Kindesentzug, unbegründete Kindeswegnahme oder ähnliches zu bezeichnen. Doch der Begriff Kinderklau steht kompromisslos für eine illegale, nicht rechtlich statthafte Wegnahme des Kindes. Eine Wegnahme aus niederen Motiven.

Hexenprozesse: Zersetzung der Familie

Ein Rechtsanwalt führt in „Die Richter und ihre Denker – Strukturen in der Justiz und im Gutachterwesen II 8. Teil“ Argumente für Kindesentzüge aus der derzeit vorherrschenden Praxis der Jugendhilfe an, die mit gesundem Menschenverstand nicht nachvollziehbar sind. Wenn bei einer Inobhutnahme Jugendamt und andere Verantwortliche im Kollektiv sich um die Familie aufstellen, gibt es immer einen Verlierer. Die Familie. Es finden regelrecht Hexenprozesse statt. Die in jedem Fall mit der Zersetzung der Familie enden.

Die Rede ist von Gutachten, die keinen fachlichen Standards entsprechen. Gegen Eltern gerichtete Vorwürfe, erfundene Krankheiten bei Kindern und Eltern sowie Schuldzuweisungen gegen die Eltern gerichtet, auch dann, wenn die Kinder bereits seit vielen Jahren in staatlicher Obhut sind und die Kindeseltern keinerlei Einfluss auf die Erziehung des eigenen Kindes haben. Es läuft immer auf das gleiche hinaus: Die Eltern sind schuld.

Es wird immer eine Schuld auf die Eltern projiziert – unabhängig davon, ob es überhaupt eine Schuld gibt.

Inobhutnahme Jugendamt: Ein Helfersystem das nicht hilft

Ein Rechtsanwalt führt weiter aus, dass die Installation einer Familienhilfe eine Kontrollinstallation ist, die ausspäht. Ob der Vater abends ein Bier trinkt, die Mutter den Küchentisch ordentlich abgeputzt hat oder die Ettern bei laufendem Fernseher oder bei Licht einschlafen. Derartig hahnebüschene Gründe können dazu verwendet werden, dass Familienrecht beschnitten und der Kindesentzug vollführt wird. Hilfe im Sinne des Wortes erfahren Eltern und Kinder jedoch nicht.

Als unbedarfter Leser hätten Sie vermutlich erwartet, Misshandlungen, Missbrauch und Gewalt als Gründe für den Kindesentzug zu erfahren. Derartige Gründe wären nachvollziehbar und selbstverständlich muss in solchen Fällen eine Institution eingreifen, um ein Kind zu schützen. Gleichsam sagt der Gesetzgeber dann auch, dass der Staat die Eltern in ihrer Erziehungskompetenz unterstützen muss. Erziehungshilfe muss also darauf abzielen, Kinder nicht dauerhaft durch eine Jugendamt Inobhutnahme aus dem elterlichen Haushalt zu entfernen, sondern die Eltern zu unterstützen. Das Bundesverfassungsgericht bestärkte dies mehrfach in der jüngeren Zeit.

Familie unter Druck: Alles nur wirtschaftliche Interessen?

Nicht nur Rechtsanwälte beklagen Entwicklungen, die das System Familie torpedieren. Der dänische Familientherapeut Jesper Juul kommt zu vergleichbaren Erkenntnissen, die auf den ersten Blick nur wenig mit Inobhutnahme, Jugendamt, Familienrecht und Kindesentzug zu tun haben.

„Es ist eine gute Zeit, denn die individuelle Freiheit der Kinder hat sich vergrößert. Gleichzeitig sind wir allerdings dabei, das Leben von Kindern mehr und mehr zu begrenzen.“

Vätern und Müttern wird von allen Seiten vorgeschrieben, wie sie die Erziehung der Kinder zu bewerkstelligen haben. Jesper Juul gibt im Interview mit Zeit Journalisten Matthias Kalle und Tanja Stelzer zu bedenken:

„In Skandinavien verbringen 95 Prozent der Kinder zwischen dem ersten und dem 14. Lebensjahr insgesamt unglaubliche 26.000 Stunden in pädagogischen Einrichtungen, in denen sie ein vorgegebenes Programm absolvieren müssen.“

Kinder haben heute keine Freiheiten mehr. Der Tagesablauf straff organisiert; Kinder sind keine kleinen Wesen mehr, die sich frei entfalten können und dürfen. Sie werden der frühsten Förderung zugeführt und auf staatlich genormten Perfektionismus abgerichtet. Kindheit ohne Kind sein zu dürfen.

Jesper Juul weiter:

„Vor allem die Politiker reden, als ob Bildung alle Probleme lösen könnte – und als ob unsere Gesellschaft keine Kellner oder Köche brauchte, sondern nur Akademiker.“

Eigene Wünsche, verschiedenen Lebensweisen, Menschen mit individuellen Stärken und Schwächen haben keine Berechtigung in einer Gesellschaft, die offensichtlich nur noch danach bewertet, welcher wirtschaftliche Gewinn sich erzielen lässt. In Fachsprache heißt dies Humankapital.

Jedes Kind mit einem straff organisierten Terminplan kurbelt die Wirtschaft an, erhält Arbeitsplätze und bringt wirtschaftlichen Gewinn. Eltern wurden irgendwann zu Geburtsmaschinen degradiert und haben als lange Hand des Staates die Kinder in Normschablonen zu erziehen.

Wer sich auf diese Art von Erziehung einlässt, sein Kind zwar unterhält aber es uneingeschränkt unzähligen Angeboten an Fördermaßnahmen und Erziehungsprogrammen nebst schulischen Doktrin zuführt, muss sich vor einer Inobhutnahme durch das Jugendamt nicht fürchten. Denn das Kind erfüllt seinen wirtschaftlichen Zweck.

ZEITmagazin: Was ist Ihr wichtigster Rat an die Eltern von heute?

Juul: Seid nicht so perfektionistisch. Bis man wirklich gut ist im Erziehen, muss man mindestens vier Kinder haben. Aber glücklicherweise brauchen und wollen Kinder keine fix und fertigen Eltern. Kinder haben viel Verständnis für Fehler – sie machen ja selbst den ganzen Tag welche und lernen daraus. Eltern fragen mich ständig: Ist es erlaubt, Kindern gegenüber laut zu werden? Natürlich ist es das, man darf heulen, schreien, alles Mögliche. Kinder brauchen lebende Eltern. Sie brauchen keine Schaufensterpuppen.

Jesper Juul bewertet nach menschlichen Kriterien, die im Familienrecht keine Akzeptanz mehr zu finden scheinen.

Vater Staat verlangt Eltern ab, jegliches menschliche Handeln zu unterlassen. Natürlichste Reaktionen, leben in Armut, leben in Reichtum, Arbeitslosigkeit, berufliches Engagement, oder wie ein Rechtsanwalt es formuliert, das Einschlafen bei Licht, der nicht ausgeschaltete Fernseher in der Nacht  – jegliche Abweichungen von sozialpädagogischem Ermessen wird als Begründung herangezogen, wenn der Kindesentzug durchgeführt wird.

Kinder werden nicht dort entzogen, wo sie durch Eltern misshandelt oder missbraucht werden. Kinder werden dort entzogen, wo sie staatlicher Doktrin nicht zugeführt werden und sich durch den Kindesentzug ein wirtschaftlicher Gewinn erzielen lässt.

Die Vertuschung geht weiter

Gelsenkirchener Kontrollausschuss Schau-Veranstaltung?

Zurück zum Jugendamtsskandal Gelsenkirchen. Es muss zwingend darüber nachgedacht werden, dass der Kontrollausschuss eine reine Schau-Veranstaltung ist. Offensichtlich gehen die Ermittlungen nur dahingehend, ob Beamte inkorrekt im Bezug auf geldwerte Vorteile gehandelt und den Beamtenstatus alleine dadurch besudelt haben. Ob für die Inobhutnahme Jugendamt und andere das Familienrecht rechtsmissbräuchlich angewandt und dabei Eltern und Kinder um ihr natürlichstes Recht gebracht haben, ist nicht Gegenstand der Kontrolluntersuchung.

Mitnichten sind finanzielle Verstrickungen derart, wie sie Wissmann und Frings vorzuhalten sind zu tolerieren. Doch zuvörderst wäre wünschenswert, unverzüglich die Eingriffe in die betroffenen Familien zu prüfen und Inobhutnahmen zu beenden, die keine Berechtigung haben. Der Mensch sollte über dem Finanziellen stehen – erst Recht Kinder.

Jugendhilfe: Heuchlerischer Rattensumpf, der mit Kindeswohl nichts zu tun hat

Selbstverständlich darf ein Beamter sein Amt nicht missbrauchen, um sich die Taschen vollzustopfen und es darf bei keiner Inobhutnahme Jugendamt oder ein anderer Beteiligter seine Macht zugunsten niederer Motive ausnutzen. Insofern ist dem nachzugehen.

Doch vollkommen außer Acht gelassen wird:

Kinder, Eltern und Familien sind keine amtlichen Vorschriften, die es zu befolgen geht oder nicht. Sie sind Menschen. Kinder wie Eltern haben ein – von der Natur gegebenes – Grundrecht auf natürliche Erziehung. Wenn bei einer Inobhutnahme Jugendamt und Familiengericht Kinder entziehen, wird nicht nur die Elterliche Sorge im Sinne des Gesetzes entzogen, sondern auch das natürliche Recht auf Erziehung beschnitten.

Selbst in Familien, in denen es tatsächlich Probleme gibt und wo Hilfe erforderlich ist, kann und darf die Herausnahme des Kindes nur das letzte Mittel sein, wenn mildere Maßnahmen nicht helfen. Denn jede Trennung von Kindern und Eltern erzeugt ein Trauma, das in den meisten Fällen schlimmer ist, als das Problem innerhalb des Familiensystems.

Niemand schert sich um die Frage, ob die hier betreffenden Kinder zu Recht und tatsächlich zum Wohl des Kindes oder nur deshalb aus ihren Familien inobhutgenommen wurden, damit diese involvierten Stellen beschäftigt sind und der Rubel rollt.

Inobhutnahme Jugendamt: Deutsche Jugendhilfe vorm Aus?

Im Gelsenkirchener Jugendamtsskandal hat das System sich selbst entlarvt und stellt somit die gesamte Jugendhilfe ob ihrer Berechtigung in Frage. Natürlich untersucht der Kontrollausschuss nicht, inwiefern die Inobhutnahmen in allen Einzelfällen angemessen und berechtigt waren. Das Kindeswohl ist im Hintertreffen, es geht nur um die Frage, ob Wissmann und Frings als Staatsdiener hätten ein Kinderheim gründen dürfen, von dem sie finanziell profitieren.

Schlechtleistungen, Straftaten und schwerste Menschenrechtsverletzungen, tagtäglich von deutschen Jugendämtern zig-fach begangen (knapp 50.000 Kindesentzugsfälle/Jahr) stehen gar nicht zur Diskussion. Dabei sind derartige Skandale wie im Gelsenkirchener Jugendamtsskandal längst keine Einzelfälle mehr.

„Paul“ – Der Beweis für kriminelle Jugendhilfe

Nur der Junge „Paul“, der Teenager, der im Beitrag Monitor Mit Kindern Kasse machen zu sehen ist, wurde nach dem Skandal zu seiner Familie nach Hause entlassen. Ein besserer Beweis, wie in der deutschen Jugendhilfe und somit auch im Familienrecht der Hase läuft, kann es gar nicht geben.

Wird einem der Arsch zu brenzlig, lässt man der Form halber ein paar Köpfe rollen, schickt EIN Kind nach Hause, um nahtlos die Geschäfte in gleicher Weise fortzusetzen.

Sachlicher ist diese Tatsache nicht zu formulieren.

Die Diskrepanz: Kommerz vs. Kindeswohl

Völlig außer Frage steht: Es muss eine Institution geben, die im Zweifelsfall die Sicherung des Kindeswohls auch gegen den Willen der Eltern gewährleisten kann. Dort muss das Familienrecht auch den Rahmen ausschöpfen lassen bis hin zu Sorgerechtsentzug und Inobhutnahme durch das Jugendamt.

Gleichzeitig muss zwingend sichergestellt werden, das KEIN Kind wegen der wirtschaftlichen Rentabilität von seinen Eltern entfernt und in ein ausbeuterisches gewinnorientiertes System verbracht wird. Eben das ist unter der Stadt Gelsenkirchen systematisch passiert.

Am Fall „Paul“ lässt sich dies verdeutlichen.

Zwei Optionen

Option 1

„Paul“ wurde einzig aus finanziellen Interessen inobhutgenommen, um den Heimplatz von Alfons Wissmann und Thomas Frings zu füllen. Dann handelt es sich um Menschenhandel.

Option 2

Insofern die Inobhutnahme und die Unterbringung in Wissmann´s und Frings´ ungarischem Kinderheim tatsächlich das einzig richtige für „Pauls“ Kindeswohl war, hätte man Paul nicht nach der skandalträchtigen Monitor Sendung zurück in die Obhut der Familie schicken dürfen.

Täter – in jedem Fall

So oder so gehören alle Involvierten einem Täterkreis an. Entweder haben sie während der Inobhutnahme „Pauls“ nach dem Gesetz und zum Wohl des Kindes gehandelt. Oder danach. Oder zu keinem Zeitpunkt.

Zwei vollkommen konträre Handlungen – einerseits die Inobhutnahme und Verbringung nach Ungarn, andererseits die Rückführung in die Familie NACH dem Monitor Bericht – führen zwingend zu der Feststellung, dass es nicht um das Wohl des Kindes geht. Somit stellt dieser Fall das gesamte Familienrecht nebst Jugendhilfe in Frage.

Kehrtwende Beweis für unfähiges Jugendhilfesystem

Unterm Strich: Die Kehrtwendung in Causa „Paul“ bestätigt, um was es diesem System wirklich geht. Es hat einen Erhaltungswillen um seiner selbst willen. Der wohlklingende Begriff „Kindeswohl“ ist lediglich der Deckmantel, unter dem etwa 2 Millionen Personen Monat für Monat ihr Einkommen sichern. Ein eigenständiger Industriezweig, der jährlich Milliarden umsetzt und wirtschaftlich handeln muss.

Weder lässt sich im Gelsenkirchener Jugendamtsskandal von Fehlern (auch nicht in Einzelfällen) sprechen, noch kann davon ausgegangen, dass dieser öffentlich gewordene Skandal ein Einzelfall darstellt. Vielmehr ist ein sehr perfides System aktiv, dass keine Fehler machen kann.

Niemand handelt innerhalb dieses Systems im Alleingang. Alle beteiligten Fachkräfte gehen regelmäßig in die Supervision und hat ein an sich wunderbar praktikables Kontrollsystem. Es wird nach Selbstdarstellung des Jugendhilfesystems nach dem Mehraugen-Prinzip gearbeitet, um Fehler zu verhindern.

Angesichts eines solch interagierenden Kontrollsystems ist eine derart hohe Fehlerquelle unmöglich und es kann nur zum Schluss gekommen werden: Die deutsche Jugendhilfe in jetziger Form ist durchsetzt von kriminellen Strukturen.

Schon in den Kriegswirren des 2. Weltkriegs gab es vergleichbare Strukturen, die auch seinerzeit von Eltern äußerst kritisch betrachtet wurden.

Wissmann & Frings – Die Galgenmännchen

Der von Monitor aufgedeckte Skandal steht für alle deutschen Jugendämter. Ausnahmslos. Die Auslandsverschickung von Kindern wird nahezu von allein Jugendämtern praktiziert und in jedem Fall untersteht das Jugendamt der Stadt bzw. Kommune oder Kreis. Hier alleine in Alfons Wissmann und Thomas Frings Schuldige und Verantwortliche auszumachen, ist nichts Weiteres als Makulatur.

Durch die Entlassung von Jugendamtsleiter und Stellvertreter wurden der Öffentlichkeit im Eilgang zwei Schuldige zum Fraß vorgeworfen, um das gesamte System zu schützen.

Jugendhilfe – Ein Wirtschaftszweig boomt

Firmen wie Neustart oder Life GmbH schießen wie Pilze aus dem Boden und generieren Heimplätze, die belegt sein müssen und dies auch werden.

Neben Neustart oft GmbH und Life GmbH aus Bochum sind in den letzten Jahren zahlreiche freie Träger der Jugendhilfe aus ähnlich gelagerten Skandalen bekannt. Z. B.:

  • Backhaus
  • Caritas
  • Diakonie
  • Lebenshilfe
  • Independent Living

Mit gesundem Menschenverstand ist nicht nachvollziehbar, dass derartige Kinderverschickungen der einzige Weg sein soll, „Jugendhilfe“ zu leisten – so dies überhaupt als Ziel definiert wurde.

Ein älterer Beitrag bestätigt diese Kernaussagen – obgleich es zahlreiche Rügen von höchsten Ebenen gab. Das System wächst weiter.

Die Jugendhilfe ist ein milliardenschweres Geschäft mit unzähligen Nutznießern. Wie viel Hilfe könnte man mit diesem Geld dort leisten, wo wirklich größte Not herrscht.

Der Gelsenkirchener Jugendhilfeskandal gebietet gravierende Zweifel und bestätigt, dass sich in 10 Jahren seit Erscheinen des obigen TV-Berichts sich nichts zum Besseren geändert hat. Das Gegenteil ist der Fall. Die Fälle nehmen im exorbitanten Tempo zu und von Kinderrechten und Familienrechten sind wir weiter entfernt denn je.

Kommen bei einer Inobhutnahme Jugendamt sowie Gerichte, Gutachter und weitere zusammen, sind sämtliche Menschenrechte ausgehebelt. Für die Familie gibt es keine Privatsphäre und keinen Schutz mehr. Kinder werden nach der Entziehungsmaßnahme nur in den seltensten Fällen zur Verbesserung des Kindeswohls untergebracht.

Inobhutnahme Jugendamt: Helfen ist keine Option

Auch dies wird aus dem Fall „Paul“ sehr klar. Viele hundert Kilometer von der Familie untergebracht, hat das Jugendamt seinen Schutzauftrag, aber auch den Auftrag, Eltern in der Erziehung zu unterstützen, vollkommen missachtet, sondern lediglich Kind und Familie voneinander isoliert. Man hat das Kind einfach weggebracht.

Noch dazu ein Kinderheim, dass den räumlichen Charme eines Schrottplatzes aufweist; ein Kinderheim, in dem Kinder resp. Jugendliche nicht regelbeschult werden, sondern eine Onlineschule besuchen, zu der es ebenfalls finanzielle Verstrickungen zu beklagen gilt? Laut Monitor Sendung „Mit Kindern Kasse machen“ ist der Gelsenkirchener Jugendamtsskandal vorrangig auf wirtschaftliche Verstrickungen beschränkt. Das kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein.

8 Kommentare
  1. Bernd Schreiber
    Bernd Schreiber sagte:

    Der Beitrag ist natürlich richtig gut. Ich verstehe gar nicht, warum es hier nicht vor entsprechenden Kommentaren von Betroffenen nur so wimmelt. Allerdings gibt es einige kleinere Fehler, die man berichtigen sollte.

    Meißner ist nicht der Vizechef des JA, das ist Frings. Meißner war der Vorgänger des Vizechefs.

    Auch hatte der Junge Paul nichts mit dem JA Gelsenkirchen zu tun, oder mit Wissmann bzw. Frings.

    Paul wurde vom JA Dorsten betreut, und von der LIFE-Jugendhilfe GmbH und seinem Geschäftsfüher Lichtenberger, der auch noch SPD-Stadtverordneter in Bochum ist, nach Ungarn verbracht.

    Die Pflegeperson in Ungarn war auch nicht wirklich 63, sondnern in Wirklichkeit über 70. Man hatten in „verjüngt“, damit die Sache nicht so blöd aussieht.

    Und ein weiterer Skandal ist, dass das Jugendamt der Stadt Bochum schon erklärt hat, man wolle weiter mit der LIFE-Jugendhilfe zusammenaarbeiten.

    Ein Hinweis noch in eigener Sache. Am 27..8.2015 gibt es ab 14 Uhr eine Demo vor dem Rathaus Bochum von Jugendamtsgeschädigten. Mehr dazu auf facebook
    facebook.com/events/147261815604930/

    Und natürlich hier:
    beamtendumm.wordpress.com

    Antworten
    • Admin
      Admin sagte:

      Hallo Bernd, danke für die Anmerkung & Korrektur – haben es mit Fußnote ergänzt/geändert. Hinweis auf Demo oben rechts.

      Antworten
  2. Inge Maria Lichtenthal
    Inge Maria Lichtenthal sagte:

    Ja auch uns hat man das Enkelkind vom JA gestohlen Diese Menschen arbeiten mit Lügen Verleumdungen Unterstellungen. Verhaftungen, Freiheitsberaubung.Erpressung und Strafbefehle. Es geht ja um viel Kohle. Aber wir kämpfen und kämpfen schon 2 Jahre gegen Windmühlen, denn das JA steht über den Richtern. Wir haben es erlebt und gehen durch die Hölle.

    Antworten
    • Admin
      Admin sagte:

      Hallo Inge Maria, Sie beschreiben es richtig. Es ist ein Kampf gegen Windmühlen. Aus unserer Sicht stehen die Jugendämter nicht über den Gerichten, sondern in vielen Fällen müssen wir erkennen, dass die Richter ihre Verantwortung aus der Hand geben, anstatt die Verantwortung für abweichende Entscheidungen zu treffen. So werden Jugendämter und Gutachter zu Richtern und so werden Richter zu Erfüllungsgehilfen.

      Antworten
  3. Nadine
    Nadine sagte:

    Ich hatte als Kind mit dem Jugendamt zu tun, da ich adoptiert wurde und habe es heute noch, da ich Pflegemutter bin. Es ist damals wie heute ein Verein der in den Boden gestampft gehört. Heute bekomme ich durch mein Alter natürlich noch viel bewusster mit wie dieser Laden und die Leute dort arbeiten. Und arbeiten würde ich so etwas nicht nennen. Damals wurden meine Wünsche und Bedürfnisse ignoriert. Selbst als ich schon 12 war. Ich möchte hier nicht noch weiter ins Detail gehen. Ich sage nur ‚xxx-Verein“!!!!!!!!

    Antworten
  4. Patrick
    Patrick sagte:

    Der Neukirchener Erziehungsverein ist genauso ein menschenhändler Ring …..mit heimen und Mutterkindhäusern !!!! Troz Gerichtsurteil bekomm ich die adresse meines sohnes nicht (wohnhaft bei der mutter) geteiltes sorgerecht ….angeblich Datenschutz gründen man könnte die mutter (schwere borderline störung,und andere psy beschwerden ) nicht zwingen die umgangs kontakte einzuhalten ….seit 2 jahren….da sorgerecht geteilt ist versuchen sie mit allen mitteln eine endfremdung zu bezwecken !!wahrscheinlich um mir mein anteil des sorgerechts entziehen zu können ! Den dann können sie mein sohn weg adoptieren und kassieren ein heiden geld …..begründet wird es dann mit hoher Wahrscheinlichkeit folgendener Massen : auf grund der schweren psychischen Störungen der mutter ist sie nicht im der lage den elterlichen pflichten nach zu kommen …!! Vermute ich m da der NEV und das Moerser Jugendamt ja der gesetzliche vormund der mutter und des kindes sind ….
    Das einzigste problem mein sorgerechts anteil ….solange ich diesen noch hab muesste er in diesem fall z J mir kommen .bringt den aber kein geld also systematischer kindes entzug um alleiniges sorgerecht zu bekommen für ein angeblich legales „adoptiv verfahren“ …….and die opfer : Väter /Mütter und ganz besonders die Kinder wird keine Rücksicht genommen!!!!!

    Antworten
  5. P. Siegel
    P. Siegel sagte:

    Ich bin selbst als Mutter von einer ungerechtfertigten Inobhutnahme betroffen. Inzwischen ist auch in der Politik aufgefallen, dass ein Teil der immer häufiger werdenden Inobhutnahmen unrechtmäßig ist und dass es nötig ist, den betroffenen Familien zuzuhören und das Jugendhiferecht zu reformieren: von dem Bundestagsabgeordneten Marcus Weinberg wurde eine Anlaufstelle zur wissenschaftlichen Untersuchung von problematischen Kinderschutzverläufen initiiert. Hier können Sie vertraulich über Ihre Erfahrungen mit dem Jugendamt oder dem Familiengericht berichten:

    http://www.kinderschutzverlaeufe.de
    Institut für Kinder- und Jugendhilfe, Mainz
    Telefon: 06131 2492274
    Mo/Fr: 09:00 – 11:00 Uhr
    Di/Mi/Do: 16:00 – 18:00 Uhr
    E-Mail: forschung@kinderschutzverlaeufe.de

    Erstmal werden die Fälle nur bis zum 30. Juni 2019 gesammelt, aber versuchen Sie es auch ruhig danach noch, denn eventuell wird die Frist verlängert. Und es ist wichtig, durch die zahlreichen Meldungen von Jugendamtsgeschädigten zu zeigen, wie häufig die destruktiven Auswirkungen der unkontrollierten Jugendhilfe sind. Bitte setzen Sie sich mit Ihrer Eingabe bei der Anlaufstelle dafür ein, dass Jugendämter durch ein geändertes KJHG verpflichtet werden, den Familien zu helfen, statt sie auseinanderzureißen.

    Antworten

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