Auslandsmaßnahmen im Rahmen der Jugendhilfe oder kurz: Kinderlandverschickung

Ab sofort berichten wir hier über die Kinderlandverschickung 2.0 – begangen durch deutsche Jugendämter. Gemeint sind nicht die Kinderlandverschickungen (KLV) vor dem 2. Weltkrieg, sondern neuzeitliche Methoden der modernen „Kinder- und Jugendhilfe„. In der Fachsprache wird dabei von individualpädagogische Maßnahme oder Auslandsmaßnahme gesprochen.

Auslandsmaßnahmen geraten immer wieder in die öffentliche Kritik. Insbesondere im April 2015, als die Sendung Monitor finanzielle Verstrickungen aufdeckte. Ausländische Kinderheime werden von Jugendamtsleiter und Stellvertreter gegründet; in Obhut genommene Kinder werden nach Absprachen in Auslandsmaßnahmen verschickt, damit die Heimleiter / Träger / sich die Taschen vollstopfen können.

Derartige Auslandsmaßnahmen und insgesamt die Strukturen der Jugendhilfe weisen deutliche Parallelen zu Zeiten des Nazi-Regimes im Zweiten Weltkrieg auf.

Parallelen zum Zweiten Weltkrieg

Bei den Auslandsmaßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe gibt es deutliche Parallelen zur KLV. Angeblich soll die Kinderlandverschickung 2.0 dem Wohl des Kindes dienen. So wurde auch vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg argumentiert. Dass die Nazis Kinderlandverschickungen zur nationalsozialistischen Umerziehung nutzen wollten und genutzt haben, ist historisch belegt. Betrieben wurden die KLV-Heime überwiegend von der Hitlerjungend.

Ausgeführt wurden Kinderlandverschickungen unmittelbar auf Geheiß Adolf Hitlers und durch die Hitlerjugend (HJ) und ähnliche Institution des NS-Regimes. Konkrete Zahlen lassen sich heute nicht mehr ableiten, da nahezu alle Unterlagen vernichtet wurden. Es sollen etwa 5 Millionen Kinder verschickt worden sein.

Unterschieden wird zwischen Kinderlandverschickung (vor dem Krieg) sowie Erweiterte Kinderlandverschickung (Evakuierung von Schulkindern und Müttern mit Kleinkindern (Mutter-und-Kind-Verschickung)).

Es gab 2.000 Kinderlandverschickungsheime (KLP Heime), teilweise sogar 5.000 solcher Kinderheime. Neben der Heimunterbringung wurden Kinder auch in Pflegefamilien untergebracht.

Die moderne Kinderlandverschickung 2.0

Ruhrnachrichten, 05.05.2014

13 Lüner Jugendliche aus der Ukraine evakuiert

7 Jugendliche kommen nach Polen, 5 nach Moldawien, 1 Jugendlicher auf eigenen Wunsch nach Deutschland.

Verantwortlich: Jugendamt Lünen
Träger: Jugendhilfe Gegenstrom (Münster)

https://mobil.ruhrnachrichten.de/staedte/luenen/Auslandsmassnahme-13-Luener-Jugendliche-verlassen-die-Ukraine;art928,2352334

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